Mittwoch, 24. Juni 2009

Blaue Stunden.

Sind die Schönsten. Es sind die Abende, die das Leben ausmachen. Von denen man später noch erzählen wird. Diese perfekten Abende. Diese Stunden dazwischen, die man sich so gewünscht hat, sich so vorgestellt hat.
Man ist nie darauf vorbereitet. Erwartet sie nicht. Kann es gar nicht. Und trotzdem oder gerade deswegen, empfindet man sie als Glück.
Der letzte Freitag war so ein Abend. Ein Juniabend. So ein unverhoffter.
Wir waren spontan auf einer Vernissage. Schöne Fotos. Schöne Menschen. Beeindruckendes Gebäude. Und dieses Berlin-Gefühl. Dass, das jeder kennt, aber niemand beschreiben kann.
Nach einem Rundgang saßen wir noch stundenlang im Innenhof und redeten. Tranken Bier. Wir sprachen über Politik, Reisen, Heimat. Wir fühlten uns wohl. Frei. Jung. Unverwundbar.
Der Berliner Nachthimmel über uns.
Mitten in der Nacht radelten wir heim.
Jauchzend.
Betrunken von Gefühlen.
Ich bin am nächsten Tag aufgewacht. Ein wenig ruhiger als sonst. Genauso habe ich mir immer meine Berliner Nächte vorgestellt.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Sobald die Musik ausgeht, ist das Leben ganz leer.

Ich hasse Menschen, die sich bedauern, die jammern, die sich leid tun und traurig sind und sich klein fühlen und denken, sie wären die ärmsten Menschen der Welt. Also hasse ich mich. Also muss ich was ändern. Also los.
Ich muss. Ich will. Ich tanze, laufe barfuß, singe, trinke, rauche, höre Musik, liebe, lebe, trete, kratze, atme und bin da. Ich will mich an alles erinnern, weshalb ich das Leben liebe. Es gibt so viele Gründe. Zu viele. Und doch nicht genug. Nicht in solchen Momenten.
Und gerade jetzt ist es so wichtig.
Zum Glück habe ich die besten Freunde der Welt. Das sagen bestimmt viele. Aber bei mir stimmts. Jeder einzelne ist der beste.
In jeder Sekunde meines Lebens.
Und die Musik. Die is sowieso schon immer mein bester Freund gewesen. Wenn ich lachen wollte, wenn ich weinen wollte, wenn ich tanzen wollte, trinken wollte, rauchen wollte, frei sein wollte, lieben wollte, ficken wollte- sie hatte immer das richtige parat. Hat mich unterstützt, gefördert und getröstet. "Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist." Hat Victor Hugo gesagt. Schlauer Mann.
Und deswegen ist es auch das schlimmste, wenn auf einmal die Musik ausgeht. Dann ist das Leben ganz leer.