Donnerstag, 30. Juli 2009

"Ich hab keine Angst vor der Zukunft, verstehen sie? Ich hab nur ein kleines bisschen Angst vor der Gegenwart."

Er wird morgen in dieses Flugzeug steigen. Er wird die halbe Welt umrunden und Tausende Kilometer zwischen uns bringen. Wir haben uns verabschiedet und trotzdem hab ich das Gefühl, nein das Bedürfnis ihn noch mal zu sehen. Ich habe es seit Tagen, aber schlucke es immer wieder runter.
Und jetzt sitze ich hier. Der romantische Teil in mir, der der immer für die Liebe kämpfen würde und ans andere Ende der Welt dafür laufen würde, will das ich nachts unter seinem Fenster stehe, betrunken, mit meinem Herzen in der Hand und ihm noch mal Leb wohl sage...das ich zum Flughafen fahre, ihm mit Tränen in den Augen durch die Scheibe winke und Küsse zu werfe...ein Brief...ein Zeichen...irgendwas.
Der realistische Teil in mir will, das ich auf der Couch sitzen bleibe, in Selbstmitleid bade und mich damit abfinde, dass ich ihn die nächste Monate nicht sehen werde und das auch nicht klar ist ob wir überhaupt Kontakt haben werden und ob unsere Geschichte weitergehen wird...weitergehen kann....
Der Realismus zweifelt. Die Romantik hofft. Und ich sitze dazwischen mit pochendem Herzen und klarem Kopf.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Was ich mal werden will.

Die Zeit der großen Wünsche ist vorbei. Ich will kein Astronaut mehr werden. Kein Arzt oder Feuerwehrmann. Keine Prinzessin oder Pferdewirtin.
Ich bin was ich bin. Wer ich bin. Und irgendwie bin ich angekommen. Irgendwie.
Die Entscheidung, was ich aus meinem Leben machen will, gehört nicht mehr nur der Fantasie an. Wege wurden beschritten, Entscheidungen gefällt. Ich habe ein abgeschlossenes Studium, bin in der Stadt meiner Wahl, habe Praktika gemacht und arbeite.
Und trotzdem habe ich den letzten Funken Fantasie behalten...ich frage mich noch immer, was ich werden will, wenn ich groß bin. Wann ist man groß? Bin ich groß? Groß genug?
Und was bedeutet es heute eine Entscheidung zu treffen?Ist sie für immer?
Ich habe noch nicht meinen Platz gefunden...mehr und mehr reift die Erkenntnis, das ich ihn auch nie finden werden. Nicht finden kann. Vielleicht weil es ihn nicht gibt, aber vielleicht auch weil ich ihn nicht finden will. Weil ich mit verschlossenen Augen durch die Welt gehe.

Es ist ein bisschen wie bei Peter Pan. Ich möchte den letzten Funken der kindlichen Fantasie und der Welt mit allen Möglichkeiten nicht aufgeben, will ihn nicht verraten. Ich trage ihn in mir.
Es ist eine Möglichkeit, die man sich offen hält.Ich treffe Entscheidungen, lebe mein Leben und verdiene Geld...doch die letzte Möglichkeit halte ich mir offen. Zumindest fühle ich mich, als würde ich es tun. Als könnte ich morgen schon mein wohl überlegtes Leben verlassen und Barfuss rausgehen in die Welt, um zu schauen was sie für mich bereit hält.
Es ist auch eine Eigenschaft meiner Generation. Sich alle Wahlmöglichkeiten offen zu halten, um nicht mit nur einer Einzigen leben zu müssen. ich denke nicht, dass das einfacher ist.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Dein Beat ist mein Herzschlag.

Ich bin anstrengend. Ich weiß das. Ich muss immer spüren, das ich lebe. Notfalls mit Gewalt.
Ich dachte dieses Jahr würde etwas Neues passieren.
Vielleicht stimmt es, dass sich die Dinge an einem einzigen Tag ändern können.
Die Trauer überkam mich plötzlich. Sie verfolgte mich und ich hatte das Gefühl, sie überall zu erkennen. In bestimmten Farben. Im Fehlen von Worten. Und in der Leere von Augen.
Ich weiß, das schlimmere Dinge als mein Schicksal auf dieser Welt geschehen. Es war immer so und wird immer so sein. Trotzdem fand ich keinen Trost in diesem Gedanken.
Es gibt große Träume und kleine.
Seit du weg bist, verlier ich an Bedeutung.
Und ich befürchte ich vermisse dich.

Und ich kann die Stadt nicht hinter mir lassen. Ich kann dich nicht verlassen. Egal wohin ich gehe. Egal wie weit ich laufe.
Aber wie soll man auch jemanden verlassen, der gar nicht zu einem gehört?
Wie kann man lieben, ohne zu wissen, wie es sich anfühlt?
Schreiben. Einfach weiter schreiben. Dann wird alles gut
Ich weiß nicht, was mich erwartet. Ich weiß nicht, was sein wird. Was ich arbeiten werde...mit wem ich leben werde...wen ich lieben werde...wo ich tanzen werde...
Aber ich wusste es auch damals nicht.
Die ewige Konstante bin ich. Ich in meinem Leben.
Muss man sich selbst genügen?
Ich möchte eine Ehrung, einen Oskar, ein Bundesverdienstkreuz für mein bisheriges Leben. Für mein letztes Jahr. Ich fordere das für alle. Für jeden, der es schwer hat und für jeden, der es leicht hat. Für den, der es leicht nimmt und für den, der daran zerbricht.
Damit man nicht vergisst.