Mittwoch, 28. Oktober 2009

"Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte"

hesse. demian.♥
und so wahr.
man muss halt arbeiten. jeder muss geld verdienen. da muss man sich dran gewöhnen. so ist das leben eben. das war schon immer so. das haben wir noch nie so gemacht.
ja? kanns das gewesen sein? so einfach?
vorgefertigte lebensmodelle. steife denkstrukturen. vorurteile der gesellschaft.
aber selbst von offenen, geistreichen, intelligenten und geliebten menschen muss ich mir solche sätze anhören.
aber es gibt doch noch mehr. ideen. mutige gedankenschlösser. utopien.
ich kann mir einfach nicht vorstellen ab nächstem jahr jeden tag in einem büro zu sitzen. festanstellung ist mir ein graus. immer das gleiche zu machen, lähmt mich. habe angst vor alltag. nicht weil ich faul bin oder nicht arbeiten will. ich will sogar viel arbeiten. ich will lesen und schreiben und helfen und reisen. bin interessiert an musik, kultur, literatur, jugendarbeit, kunst und so vielem mehr. habe praktika absolviert, mein diplom gemacht und bin für alles offen was kommt.
und ich sehe sie doch.. andere lebenswege. lebenskünstler. alternative wege ein leben zu führen.
ich will meiner liebe zu büchern gerecht werden. will kindern kochen beibringen. kunst fördern. die welt bereisen. menschen helfen, die weniger haben. lernen. einen menschen finden, den ich lieben kann ohne mich aufzugeben. verbindliche leidenschaft. ohne klischees. ich hab doch nur das eine leben.
vielleicht ist das manchmal schwerer. vielleicht auch nicht. aber jeder hat seinen eigenen weg und nicht alle können den gleichen gehen. und das hier ist dann wohl meiner.

Samstag, 24. Oktober 2009

was wäre das leben ohne unser leben?

"diese wochen ohne daten. diese tage ohne stunden."
irgendwie hab ich mich verloren. ich weiß nicht wo und warum. es muss irgendwann zwischen gestern und heute, zwischen letztem jahr und diesem, zwischen ihm und dir passiert sein.
ich finde mich nicht. lebe nicht für mich. alles fühlt sich an, als hätte es keinen empfänger. niemand, der meine gedanken liest, meine gefühle spürt und meine taten sieht.
wieso brauche ich jemanden? ich brauche einen spiegel. eine reflektion. immer. die ganze zeit. als wäre mein leben nicht echt, wenn niemand es wahrnimmt.
und ich weiß nicht wie ich ausbrechen soll? ich will genießen, ohne jemandem zeigen und sagen zu müssen, dass ich genieße. denn genau darum geht es und genau das ist genießen. sich fallen lassen. das leben auf sich regnen lassen.
ohne immer über gedanken nachzudenken.

ich möchte raus aus dem trubel. muss aufhören, die aufregung der stadt, für meine eigene zu halten. will aussteigen. kurz pause machen. atmen.
und trotzdem kann ich nicht. ich will wissen, was er macht. und sie. wo sie hingehen. wer mit wem. warum und wieso. vermissen sie mich? denken sie an mich? leben sie? und ich?
ich bin süchtig. sozial süchtig.


und du?du machst es nicht besser...
ich will dein mädchen sein.
ich will das du mich vermisst. will, dass ich das erste bist an was du morgen denkst. ich will, dass du dich nach meiner haut sehnst, meinem mund, meinem duft. ich will, dass du noch mein lachen hörst..an unsere gespräche denkst.
ich will, dass du mich brauchst.
ich wünschte, du würdest meine hand halten. mir die welt erklären. dich mit mir fallen lassen. mit mir leben, leiden und glücklich sein.
ich wünschte, du wärst nur wegen mir hier.
ich wünschte, du würdest mich lieben.
und ich wünschte, wir könnten sehen ob wir etwas sein könnten...

all das und mehr..

Der Himmel. Die Wolken. Solomon Burke. Und Mein Zahnarzt. Alle haben heute meinen Tag gerettet. Mein Leben ist mein Ponyhof. Ich bestimme. Ich hab die Wahl. Der Morgen war so scheiße. Kaum aus dem Bett gekommen. Regen. Grau. Berliner Herbst. Keine Motivation. Dafür Melancholie. Und dann die Wende. Der Regen zieht weiter. Die Sonne kaumt raus und wunderschöne Wolken ziehen über die Stadt. Rotwein und Musik. Was ein guter Tagesabschluss. Es ist mein Leben und das was ich daraus mache. Ich habe keine Angst. Ich freue mich. Auf alles was kommt. War heute beim Zahnarzt. Und statt nem Bohrer und schlechten Nachrichten, hat er mir Reise-tipps für Indien gegeben. That ́s my life. Und ich will kein anderes. Egal ob der Mann mir schreibt oder nicht. Pfft. Tsetse. Und mir gehts nicht deswegen gut, weil alles toll ist. Im Gegenteil sogar. Aber ich habe heute endlich akzeptiert, das alles gerade furchtbar anstrengend und schwer ist. Natürlich nicht so wie letztes Jahr, aber anders. Und trotzdem da. War echt nicht leicht. So viele Dinge gestehe ich mir nicht ein. Nie. Schwäche. Versagen. Dabei gehört das dazu. Immer. Sehnsucht zulassen. So. Akzeptiert. Wachsen. Reifen. Jeden Tag. Hauptsache ich kann schreiben. Einfach immer weiter schreiben. Und alles wird gut..!

glück ist jetzt.

ich versuche jeden tag bewusst zu leben. bewusst zu genießen. sich besondere momente bewusst machen. nicht einfach blind und taub durch die welt laufen. das leben ist zu kurz. das weiß ich. habs erfahren. gespürt, verflucht, gehasst und geändert. so.
doch an manchen tagen fällt es schwer. es fällt schwer, sich daran zu erinnern. es fällt schwer, schöne momente zu entdecken. und es fällt schwer zu genießen. manchmal will man auch einfach nicht. manchmal will ich meckern und motzen und die welt hassen. tut ja auch gut.
aber selbst an solchen tagen, gibt es momente für die es sich lohnt zu spüren, was dahinter steckt....für ein lächeln, ein gefühl, wenn man mit musik auf den ohren eine schöne straße entlang geht...einfach nur so, weil man da ist wo man ist und genau zu diesem zeitpunkt. glück ist jetzt.
jedenfalls empfehle ich jedem, sich daran zu erinnern und das geht manchmal am einfachsten mit einem kleinen trick...
was würde ich meinen kindern, enkeln, freunden in 20jahren aus dieser zeit erzählen? welche erinnerungen würden bleiben?
ich würde erzählen, dass ich mich gerade ein bisschen einsam fühle und nicht weiß wo ich stehe. und trotzdem ganz klar weiß, was ich nicht will. das ich dankbar bin für so vieles in meinem leben. für meine erfahrungen. für meine klick-freunde. meine markette. seelenpartner. für eine liebe. eine echte. egal, wie weit sie weg ist. und egal was daraus wird. die welt wird von geschichten zusammengehalten.
ich würde davon berichten, wie sehr ich die stadt liebe in der ich gelandet bin. mein zuhause. meine heimat auf zeit.
dass ich hier angekommen bin. langsam und ohne es zu merken. ich gehe zur arbeit, nach hause, einkaufen, zu freunden und alles ist selbstverständlich. und dann merke ich wieder, dass ich ein teil dieser großen wabernden, ewig-wachen stadt geworden bin. und es fühlt sich gut an. man kann hier verloren gehen und ist trotzdem immer da.
ich kenne die wege, die u-bahn fahrpläne, die besten clubs und leckersten restaurants und vergesse manchmal, dass mir diese stadt noch vor 2 jahren fremd war. alles war groß und weit und undurchsichtig. und jetzt verbinde ich erinnerungen mit orten. ich saß mit p bei sonnenaufgang im park und hab philosophiert. ich hab ihn in diesem club das erste mal geküsst. jede ecke kann ein teil meines lebens erzählen. man hinterlässt spuren.
und ist es nicht das, worum es eigentlich geht.