Montag, 9. November 2009

kleine stumme königin.


ich bin nicht eins von diesen mädchen. den schönen, perfekten, makellosen.
mit den perfekten kleidern zu den perfekten schuhen. mit glänzenden haaren und schönem lächeln. manchmal beneide ich sie darum.
ich habe immer ein loch in der strumpfhose, einen fleck auf der jacke oder mein rock ist verrutscht. ich bekomme ein rotes gesicht, wenn ich rad fahre, mein pony wellt sich und die haare stehen in alle richtungen. wenn ich betrunken bin, sieht man das auch und mein make up sieht nur in den ersten 5 minuten perfekt aus. ich schwitze wenn ich meine einkäufe nach hause trage, stolpere und mein haar glänzt nur an guten tagen. wenn es will.
ich frage mich immer, wie sie das machen, diese mädchen, wie sie den ganzen tag und abend so aussehen, als wären sie gerade aus der dusche gekommen oder hätten einen persönlichen stylisten.
mir sieht man immer an wie mein tag war, was ich alles gemacht habe und ob ich betrunken fahhrad gefahren bin.
möglicherweise gibt es eben prinzessinen und normale mädchen.
vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich schon als kind zwar mein prinzesinnenkleid anziehen wollte, damit dann aber doch lieber auf bäume geklettert bin.

Donnerstag, 5. November 2009

heute mach ich mir kein abendbrot. heute mach ich mir gedanken.

"wissen ist der erste rohstoff, der sich bei gebrauch vermehrt."

habe gestern einen interessanten artikel über denken gelesen. darüber ob es einen unterschied zwischen denken und nachdenken gibt. darüber, dass es in unserer gesellschaft denkbürokraten und denkunternehmer gibt. man kann nicht nicht denken. oder doch?

ich glaube, ich bin ein denkunternehmer. ich denke viel nach. über das leben. das denken an sich. meistens sogar zu viel. und es ist auch relativ anstrengend denkunternehmer zu sein. oft wäre es bestimmt einfacher sich der denkroutine hinzugeben und nicht nach neuen erkenntnissen, lösungen oder auch problemen zu suchen. aber auf der anderen seite ist es ja auch genau das, was einen menschen ausmacht. man denkt mit seinem kopf, seinem körper und immer im zusammenhang, in kommunikation mit anderen. manchmal brauchen wir einen anderen, um zu erfahren wer wir sind. was wäre man, ohne seine gedanken?

und wie sollte man das leben bewältigen, ohne zu denken? "denken ist ein vorgang, bei dem vorstellungen, erinnerungen und begriffe eine erkenntnis formen, um daraus brauchbare handlungsanweisungen zur meisterung von lebenssituationen zu gewinnen."

und doch streben viele nach einer pause. einer auszeit von den gedanken. einem leeren, klaren kopf. denn manchmal ist es einfacher. aber eigentlich geht es immer darum, am ende wieder klarer denken zu können. ich denke ( ;) ), es geht vielmehr darum auszusortieren, sich auf nur einige wichtige gedanken konzentrieren zu können. ich schließe meine augen und laufe einfach gerade aus..

...I still need you. but I don´t want you now...

bin ruhelos. unruhig.
laufe ich weg oder komme ich an?
was will ich? und wohin?

warum mache ich mich so abhängig von meinen gefühlen?
warum kann ich mir nicht selbst genügen?

jeden tag fasse ich den entschluss mein leben zu ändern.
vielleicht wird endlich etwas passieren, wenn ich eines tages aufwache und das gefühl habe, nichts ändern zu müssen.

"meine lebensziele sind sehr einfach. ich will geben, was ich zu geben vermag, lachen an den richtigen stellen und drauf scheißen, wenn das hier jemand nicht mag."
gisbert ♥

Dienstag, 3. November 2009

...and I gamble away my fright...

"ich bin immer da zu hause, wo mein herz ist.."- das hab ich immer gesagt und damit die liebe und meine freunde gemeint. meistens war es ein mann.
nach letztem jahr und allem was so passiert ist, vorwiegend leben, glaube ich noch immer an diesen satz. aber langsam denke ich...nein, mir wird deutlich, dass es dabei eigentlich nur um mich geht. es ist mein herz. mein leben. meine welt. mein zu hause. egal wo ich bin. ich kann immer und überall zu hause sein.
in meinem roten zimmer-meiner insel- in berlin, in einem wohnheim in belgien, in einer wohnung in kreuzberg, inmitten einer lebendigen stadt in indien oder im haus meiner eltern. vielleicht wegen einem duft, einem lied, einer person... in jedem fall aber einfach wegen meinem gefühl an diesem ort.
heimat ist ein gefühl.

Montag, 2. November 2009

I♥Erich Fried.

die abnehmer
einer nimmt uns das denken ab
es genügt
seine schriften zu lesen
und manchmal dabei zu nicken

einer nimmt uns das fühlen ab
seine gedichte
erhalten preise
und werden häufig zitiert

einer nimmt uns
die großen entscheidungen ab
über krieg und frieden
wir wählen ihn immer wieder

wir müssen nur
auf zehn bis zwölf namen schwören
das ganze leben
nehmen sie uns dann ab



notwendige fragen
das gewicht
der angst
die länge und breite
der liebe
die farbe
der sehnsucht
im schatten
und in der sonne

wieviel steine
geschluckt werden müssen
als strafe
für glück
und wie tief
man graben muss
bis der acker
milch gibt und honig



was es ist
es ist unsinn
sagt die vernunft
es ist was es ist
sagt die liebe

es ist unglück
sagt die berechnung
es ist nichts als schmerz
sagt die angst
es ist aussichtslos
sagt die einsicht
es ist was es ist
sagt die liebe

es ist lächerlich
sagt der stolz
es ist leichtsinnig
sagt die vorsicht
es ist unmöglich
sagt die erfahrung
es ist was es ist
sagt die liebe