Sonntag, 28. Dezember 2014

2014.

ach 2014, du warst ein seltsames jahr...

januar:
löcher im boden und vorfreude und schnee. sich winterschlaf wünschen und ganz viel musik hören. mal so und so und immer den umständen entsprechend. das neue schon in sichtweise. nur noch die kurze ruhe vor dem großen sturm.

"das herz tut weh, weil es nicht weiß, was es fühlen soll.
ein anfang ist ein ende ist ein anfang. sie tragen nur unterschiedliche namen. aber ich habe ja schon immer daran geglaubt, dass alles so sein wird, wie es sein soll. wie aufregend dieses leben ist."




februar:

nicht richtig da sein, und irgendwie dann doch. herzscheiße wird 5 und der abschied rückt immer näher.
und dann ist er da, der längste tag. richtung ungewissheit, mit großen erwartungen.

"also warte ich, ein paar tage noch. dann geht es weiter. dann geht es los."



märz:
neue aussichten und gewohnheiten. tagebuch eines langsamen abschieds. auch am neuen ort. tage in zeitlupe und große erschöpfung. jedes geräusch ist unbekannt. die dunklen ecken sind fremd, man weiß noch nicht, welche stelle des bodens knarrt und wo genau der lichtschalter ist. nachts wacht man auf und weiß nicht, in welchem zimmer man liegt, in welcher wohnung, in welcher stadt. man läuft noch gegen kanten und stößt sich an der holzleiter, die es vorher nicht gab. blaue flecken und kratzer. innen und außen.

"wir fahren der sonne entgegen und fühlen uns ganz taub. auch wenn wir die augen zusammenkneifen und die hände zu fäusten ballen, ganz fest drücken, da ist nichts. keine freude, keine trauer. eine leere angespanntheit. man könnte uns jetzt in die herzen kneifen und wir würden es nicht spüren."





april:
rückblicke, notizen und gedankenstriche. gewitterwolken wechseln sich mit frühlingstagen ab. in den himmel gucken, immer wieder. dabei ganz viel spaceman spiff hören.

"und es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. als ich hier saß und die gleichen dinge gedacht habe.
mein brot fällt fast in meinen kaffee.
mein kopf hinterher."



mai:
es regnet in strömen. und manchmal kommt das dicke ende am anfang. alle zuversicht wird weggespült.
dann der erste besuch in der (alten) heimat. so schöne tage, die nicht aufhören sollen. die selbstverständlichkeit mit der ich mich durch die stadt bewege. ich kenne jede ecke, jede stufe, jedes gefühl. heimat. noch immer. mit geschlossenen augen und den gedanken woanders, finde ich den weg.
das alles hat gefehlt. die menschen, die besten. der geruch nach sommer, das aufblühen der stadt und genau diese abende.

"wir sind gekommen, um zu bleiben. sind wir das? die ewig getriebenen. immer auf der suche. immer auf dem sprung. der kopf voller pläne, der bauch voller zweifel.
und immer geht es um dieses leben und wie es gelebt werden soll."




juni:
eis essen und durch den sommer laufen.
kurz pause machen, durchatmen.

"einen kurzen moment raus. nur ein, zwei tage.
das grün und die luft und dazu sommergewitter. die sicherheit und die stille.
stundenlang kochen und reden und liegen und schweigen und denken und ausruhen.
dann kann man wieder zurück."



juli:
heimweh haben. geburtstage feiern mit den liebsten. im sommerregen sitzen und große pläne schmieden. wir sind nicht da, wir sind noch unterwegs.
welche automatismen halten uns zusammen?
welche bringen uns durch den alltag?

"wo wir jetzt sind; wir würden wohl darüber lachen und uns wundern. wir dachten nie, dass es so sein würde. konnten uns nicht vorstellen, dass sie jemals enden würde. diese zeit, die in jedem moment die beste war. und schlimmste. denn das geht ja nur gemeinsam."



august:
so viel blau und lila und rosa. dazu grün und luft und weite. picknick mit rotwein und sehnsucht. und wieder eine zugfahrt, die andere stadt, ein anderes leben. ich laufe durch die straßen, die mir so vertraut sind und freue mich über jede kleinigkeit. und an der ecke, an der ich schon tausende mal stand, wird mein herz auf einmal ganz schwer.

"die musik ist laut, der kopf voll.
loslassen, weg, raus.
alles ist anders; und alles fühlt sich gleich an. 
wir schaffen das. leben leben."




september:
meerweh und herbst und ein besuch in der vergangenheit. endlich wieder die herzheimat sehen und nie, nie aufhören an anker zu glauben.

"das hat mir kraft gegeben und sicherheit.
egal, was kommt. egal, was bleibt.
und deswegen lasse ich mich einfach fallen, ins leben, mitten hinein."





oktober:
die große reise nach istanbul. wir laufen durch diese riesige stadt, wabernd und vibrierend.
das jahr ist fast vorbei und die tage sind zum bersten gefüllt. keine zeit für zwischenmomente und gedanken. noch einmal die letzten kräfte mobilisieren und dazu AnnenMayKantereit hören.

"fast 25 grad im oktober. fast sommer im herbst.
fast ein anfang, fast ein ende."






november:
nur der wind und vereinzelte schritte. durchhalten.
so wenig geschrieben wie nie. es fehlt. schmerzlich.

"der rosa himmel, dieses lied, immer wieder, später dann die lichter und ein gefühl, das da schon lange nicht mehr war.
damals im zug waren es andere lichter. so wie alles anders war, in diesem moment. weil da kein platz war für lichter und menschen und ausgebeulte herzen. weil da nichts war außer leisem zählen. ein, aus, ein.. eins, zwei und wieder atmen, schlucken, atmen."






dezember:
und noch ein monat im nebel. ein leben hinter milchglas. arbeit und arbeit und dann die lang ersehnte pause. und wieder entscheidungen treffen. wir sind fast am ziel.

"küchenabende, die eigentlich nachmittage sind. es ist dunkel und gemütlich und schon ist der dezember fast vorbei. ein jahr der veränderungen. wieder."

auf einmal schneit es. wie verrückt. schneewehen und verkehrschaos.
ich wache auf, die sonne scheint und es ist ganz still. eine weiße winterlandschaft vorm fenster. als würde hier alles neu anfangen.






zum schluss bleibt nur noch eins zu sagen: schön, dass ihr da seid und danke fürs lesen. ich wünsche euch einen zauberschönen start ins neue jahr!



Sonntag, 21. Dezember 2014

about today.

es regnet und stürmt, der wind heult durchs treppenhaus. laut prasselt es gegen die scheiben und die ganze welt ist verschwommen.
ich spüre die gleichen sätze im bauch und die sehnsucht in den fingern. wieder einer dieser jahrestage. 

küchenabende, die eigentlich nachmittage sind. es ist dunkel und gemütlich und schon ist der dezember fast vorbei. ein jahr der veränderungen. wieder.




angetrieben von den fangesängen, die vom stadion bis zu den feldern geweht werden, laufe ich immer schneller. unter meiner wollmütze sammelt sich schweiß und meine beine sind schwer von zwei tagen in der wohnung.

immer weiter, an den wiesen vorbei, an den hühnern, den gänsen und an der bank, auf der wir so gerne sitzen. langsam verschwindet die verletzlichkeit der nacht.

in der ferne leise trommeln. im kopf wörter, ideen, wendungen. da sind träume und hunderte geschichten, die ich dir noch erzählen will.