Freitag, 30. September 2011

come away with me.


immer wenn ich diese musik höre, muss ich an das zimmer denken, in dem ich eigentlich nie gewohnt habe. ich war nur anwesend. diese zeiten, die so unbeschwert waren und doch soweit von glück entfernt. es war nichts ganz da. vielleicht war es deshalb so einfach.
wie weit ich damals noch weg war. von hier.
zwischenzeiten. "die guten alten".
und wir haben unsere lieder gesungen.
jauchzend und lachend.
nachts in den straßen der stadt.

in den gläsern deiner sonnenbrille spiegeln sich all meine sehnsüchte


ich drehe mich langsam um und die große weiße wolke ist verschwunden.
die kleinere, die zurückgeblieben ist, sieht aus wie ein schiff mit zwei gesetzten segeln. oder wie ein sehr, sehr großer raubvogel.
alles leuchtet und ich grabe meine füße in den warmen sand. das kleine, lockenköpfige mädchen singt laut.
orte, an denen man bleiben möchte.



wie kann es sein, dass nur 3 flugstunden entfernt, eine andere zeitrechnung gilt?
eine andere geschwindigkeit.
paralleluniversum hat es der mann genannt. ich denke, die erklärung kommt dem am nächsten.
es gibt so viel weniger schlechtes.
so vieles ist egal. und so viel anderes wichtiger.

-du hast immer die freiheit zu gehen.-

Mittwoch, 28. September 2011

alles liegt noch vor uns. das hier ist erst der anfang.


alles liegt noch vor uns. das hier ist erst der anfang.


warum fühlen wir uns mit ende zwanzig, anfang dreißig schon so alt? warum denken wir, das beste wäre vorbei? alles fühlt sich festgefahren an, bei jeder entscheidung tun wir so, als wäre sie endgültig. wir hadern und zweifeln und klammern uns verzweifelt an den versuch, nicht alt zu werden. nicht alt zu wirken. bloß nicht ruhig und spießig werden. das wäre das ende.

dabei liegt doch alles noch vor uns. das hier ist erst der anfang.
wenn wir dann irgendwann unseren kindern erzählen, wie wir damals hier saßen. mama und papa, ganz jung. dann werden wir zurückblicken und wissen, das noch alles vor uns lag. und noch immer liegt.

und wenn dann unsere kinder irgendwann kinder bekommen und wir enkel, selbst dann ist es nicht vorbei. es ändert sich nur. auf den alten folgt ein neuer abschnitt.

und immer wieder ist das hier erst der anfang.

when i was young
my faith was so much stronger then
i believed in fellow men
and i was so much older then
when i was young
-the animals-

Dienstag, 27. September 2011

und dann endlich.

und hier an diesem ort, an dem alles so schön, leicht und fast schon erschreckend ruhig ist, an dem vergangenheit und zukunft die gegenwart bilden und die geschichten zusammenlaufen, wird klar, wie erschöpft wir sind, wie wenig von der stärke übrig ist.
wie lange wäre es noch gut gegangen?
und wieder die erkenntnis, dass man manchmal wegfahren muss, um sich selbst wieder näher zu kommen, um die dinge so sehen zu können, wie sie sind. um ihre wichtigkeit zu begreifen.
versprichst du mir, dass wir uns immer daran erinnern werden?


Montag, 26. September 2011

14.09. wir dürfen nicht die welt vergessen.

warum lassen wir ihn uns so leicht austreiben? verbieten? er kommt uns abhanden und wir bemerken es kaum.
der gute widerstand. die empörung. die auflehnung gegen stärkere. für die schwachen. gut gegen böse.

als kinder kämpfen wir noch für das, was wir wollen. für die dinge, an die wir glauben. wir sind trotzig und frech. werfen uns auf den boden. vielleicht nicht immer richtig und sinnvoll, aber wir stehen dafür ein.

in der jugend erblüht er dann, der widerstand. sturm und drang. mit aller leidenschaft. nun wissen wir, wofür wir kämpfen. und das mit haut und haar. wir geben nicht auf. und leiden mit der welt. doch oft werden unsere stimmen nicht ernst und wahrgenommen.

und dann sind wir erwachsen, haben manchmal sogar geld und macht. wir könnten die welt verändern oder wenigstens bewegen, aber wir werden genügsam, feige und vernünftig. wir lassen von anderen über unser leben bestimmen, beugen uns und fügen uns ein in das system, ohne es noch zu hinterfragen. wir denken und tippen und atmen im gleichtakt. wir geben klein bei und lassen uns vom alltag verführen. mit all seinen vielen nebensächlichkeiten und kleinen problemen. vielleicht sind auch große dazwischen und sogar glück.
aber wir dürfen doch nicht das große ganze vergessen, die freiheit und die gerechtigkeit. die dinge, für die es sich immer zu kämpfen lohnt.
wir dürfen nicht die welt vergessen, sonst vergessen wir irgendwann auch uns.


"und so rufen wir weiterhin auf zu einem wirklichen, friedlichen aufstand gegen die massenkommunikationsmittel, die unserer jugend keine andere perspektive bieten als den massenkonsum, die verachtung der schwächsten und der kultur, den allgemeinen gedächtnisschwund und die maßlose konkurrenz aller gegen alle." stéphane hessel. empört euch.

Sonntag, 25. September 2011

ich ging raus und da war auf einmal herbst.

der tag, an dem ich meine erste kastanie fand, war der gleiche, an dem ich morgens noch am meer gestanden hatte.
rückblick. 13.09.

merken, wie es nach all den jahren, unzähligen alltagsdramen und tagesfluchten schwerer geworden ist, anzukommen. loszulassen. (hier) zu sein. das türkisblaue wasser, der sand unter den füßen und der piniengeruch machen es so leicht.
und doch bleibt diese unruhe, die innere, das gehetzt sein und das müssen und sollen.
nicht mehr so leicht abzuschütteln.
erschreckend wie sehr man zusammenwächst. mit dem alltag.


und zwischen all dem weiß und blau meldet sich eine sehnsucht zurück, diese art, die ganz tief sitzt. fragen formen sich, nehmen gestalt an und sind wieder verschwunden, kurz bevor man sie stellen kann.
was ich wissen will?
wie es wäre jeden morgen hier aufzuwachen? ob das meer mir auch nach vielen jahren diese art von glück geben könnte? wie mein, nein unser, haus aussehen würde? und ob es dieses ankommen wäre, was wir uns davon erhoffen? ob der alltag auch hier irgendwann so grausam wäre, wenn nur genug zeit durch die pinienwälder gerauscht wäre? aber vor allem und unbedingt will ich wissen, ob wir tatsächlich irgendwann gehen werden?


meine finger riechen nach orangen und meine haut schmeckt nach salz.
ich war in den letzten jahren selten soweit davon entfernt, unglücklich zu sein.

Donnerstag, 22. September 2011

psst.



nach 9 tagen in der herzheimat, im paradies, oder auch paralleluniversum, und einem kleinen, kurzen "ibiza-deutsche-touristen-kulturschock" wieder ankommen. es zumindest versuchen.
die tür aufschließen mit wehmut und vorfreude gleichzeitig. weil man weiß, dass dahinter etwas fehlt. aber auch etwas neues kommt. überforderung mit übermüdung. und dann ist auch noch der papst in berlin.
psst. ganz leise und langsam.
erstmal zurücklehnen. barfuß laufen. die sonnencreme noch zwei weitere tage benutzen. weil es doch so schön war.
noch ein bisschen weiter urlaub machen. im kopf.
bevor wir dann wieder zurück müssen.

Freitag, 9. September 2011

sein.

es noch gar nicht ganz glauben können. so viel freiheit auf einmal.
einfach über einem ausgeschüttet.
die freiheit läuft langsam über die nase und tropft an einem herunter.
und jetzt?
freuen. hüpfen. tanzen. einmal kurz ganz laut schreien. dann seufzen.
im kreis drehen, ein bisschen kichern. sommerkleider anziehen, trotz herbstwetter.
die ganze welt umarmen. ein bisschen.
die gepackte tasche steht bereit.
und losgehen.
rausgehen.
raus sein.
sein.

Dienstag, 6. September 2011

"diese tage sind so fern von allem."



und obwohl man experte ist, profi im abschied nehmen, will man das manchmal nicht.
weil man sich das nicht vorstellen kann. ohne einander.
weil man doch die gleichen gedanken teilt, im selben takt atmet und manchmal zusammen barfuß tanzt.
man will rufen "geh nicht", aber man hält sich zurück.
weil man weiß, dass man so etwas nicht darf.
weil man manchmal menschen gehen lassen muss.
das hat dann meistens etwas mit liebe zu tun. oder mit glück. oder mit beidem.
und man weiß und fühlt, dass das gut so ist.
und auch wenn man weiß, dass da etwas fehlen wird. was ganz großes, weiß man auch, dass es kein abschied ohne wiedersehen ist.

es ist nicht vorbei, es ändert sich nur.


GISBERT ZU KNYPHAUSEN 'Kräne' from TV Noir on Vimeo.

Sonntag, 4. September 2011

it´s all good.

es ist seltsam wie man immer wieder an diese punkte kommt. aus den unterschiedlichsten gründen, an den unterschiedlichsten stellen. diese punkte, an denen man entscheidungen trifft, sich positioniert und ein bisschen mehr die person stärkt, die man ist. die man glaubt zu sein. oder die man gerne wäre. denn es ist ja immer eine mischung aus allem.
und dann geht es immer weiter. weil das leben immer weiter geht. weil manche geschichten schon sehr lange erzählt werden und andere dinge sich manchmal wirklich nicht ändern.



und dann kann es sein, dass man nach vielen jahren, noch mehr menschen und ein paar städten dazwischen, dort ankommt, von wo aus man losgelaufen ist.
wie man das alles finden soll, was es auslöst und anrichtet, in einem selbst und den anderen, wird erst sehr viel später greifbar sein. man muss nur wissen, ob man gemeinsam eine neue geschichte schreiben will. parallel zu allen anderen, die es schon gibt. und wenn man sich einig ist und wirklich daran glaubt, dann wird aus all den punkten irgendwann glück.



"Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen", sagte sie. "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen." Peter Stamm. Agnes. S. 68