Sonntag, 20. Januar 2013

über akkus und städte und dich.

dein dauerzustand ist irgendwo zwischen erschöpfung, müdigkeit und überdrehter ruhelosigkeit. wenn du dich mal richtig ausruhst, ist der akku danach nicht mal halb geladen. du kannst dich kaum noch erinnern, wann du das letzte mal voller energie aus dem bett gesprungen bist, den ganzen tag fit warst und abends noch etwas unternommen hast. 
und wenn du das heute machst, brauchst du danach einen tag pause. du fühlst dich gehetzt. dein herz rast. immer. du bist vielleicht ende zwanzig oder anfang 30, du hast dein leben noch vor dir. 
soll das jetzt so bleiben?
bis vor kurzem hast du dein leben vielleicht noch so gelebt, als wäre dein akku mehr als voll, dabei hat er schon rot geblinkt. das hat relativ lange gut geklappt. vielleicht ist dann etwas kaputt gegangen. der akku lädt jetzt nicht mehr richtig. gibt es irgendwo ersatzakkus? 

wo ist die pause-taste?

immer denkst du "nur noch diese woche, dann wird's ruhiger". deswegen glaubst du langsam, dass es auch ein bisschen an der stadt liegt, an dem leben, dieser zeit, an uns. den meisten deiner freunde geht es genauso. irgendetwas stimmt da nicht. das kann doch nicht normal sein. 

was, wenn doch?




"drei tage ohne schlaf, ich lieg’ im grellen neonlicht,
nimm mich mit irgendwohin, doch bitte frag mich nicht
wo ich zuhaus’ bin, ich weiß nur: bestimmt nicht hier.
wo wir alle dumm rumsteh’ n, in schweren stiefeln der realität,
in denen man, wenn überhaupt, immer nur kleine schritte geht,
nimm mich mit irgendwohin, dann lass ich sie zurück.
nimm mich raus aus den abgründen der stadt,
irgendwo ist das schöne, auch heute nacht.
und ich tanze in gedanken, dort wo es mir gefällt,
barfuß auf den straßen am ende dieser welt,
und auf den eisenbahnbrücken ins nichts,
nur nicht hier."
max prosa. abgründe der stadt.


2 Kommentare:

Stefanie Rohrbach hat gesagt…

Großartig. Inhaltlich und von außen auch; von außen sowieso.

kleinesmädchengroßestadt hat gesagt…

Danke!